Die große Dreadlock-Enttäuschung – Kapitel 4

Die große Dreadlock-Enttäuschung - Kapitel 4

Die große Dreadlock-Enttäuschung

Kapitel 4

Schön, dass du bis hier hin gelesen hast. in diesem Kapitel möchte ich dir von meiner “großen Dreadlock-Enttäuschung” erzählen. Vielleicht hilft dir diese Geschichte dabei, Fehler und Enttäuschungen auf deine Dreadlocks-Reise zu vermeiden.

Die Entscheidung

Sicher kannst du dich erinnern, dass ich im Kapitel 1 bereits geschrieben hatte, gefühlt jedes Video und jeden Beitrag über Dreadlocks schon zu kennen. Nun, da mir aber klar war, künstliche Dreadlocks sind für mich keine Option mehr und Extensions nur eine ergänzende Zwischenlösung um Akzente zu setzen ging die Recherche weiter. Und es gab immernoch soooo viel zu entdecken. Ich fand heraus, dass man die Haare nicht vollständig abschneiden oder abrasieren musste, falls man seine Dreadlocks mal nicht mehr möchte. So kam ich schließlich nach vielen Jahren zu der Entscheidung:

Ich lasse mir wieder Dreadlocks machen.“ „Diesmal aber richtig,“ dachte ich…

Die große Dreadlocks-Recherche

So verschlang ich wieder stuuundenlang Videomaterial und habe alles gelesen was es zum Thema „Dreadlocks-Einteilung“, „Dreadlocks verlängern“, „Wie entwickeln sich Dreads?“, „Methoden zur Dreadlock-Erstellung“ uuuuund so weiter gab. Ich habe mir super viele Bilder von Dreadlocks und unterschiedlichen Stilen angesehen und habe ganz neugierig die Beiträge in Gruppen und Foren verfolgt. Jetzt wo ich mich dazu entschlossen hatte wieder ein Dreadhead zu werden wollte ich es diesmal richtig machen und mich gut vorbereiten.

Ich recherchierte also auch nach Friseuren, die professionelle Dreadlock-Erstellung anbieten, denn einen weiteren Fehlanlauf oder eine Enttäuschung wollte ich mir unbedingt ersparen. Die Dame am Telefon war sehr freundlich und meinte ich soll einfach mal vorbeikommen und Bilder mitbringen, dann könnten wir alles in Ruhe besprechen. Gesagt getan. Ich fuhr also mit meinen Bilder und Gedanken zur Einteilung und dem gewünschte Look dorthin. Es erwartete mich ein sehr freundliches Ambiente und eine noch freundlichere Dame, die sagte: „Kein Problem“, wir könnten das so machen. Ich sollte selbst Echthaar mitbringen, für die gewünschten Verlängerungen. Wir vereinbarten noch einen Termin und ich fuhr in fröhlicher Vorfreude wieder nach Hause.

Die Vorbereitungen

Es verging nicht viel Zeit bis die bestellten Haare ankamen und eh ich mich versah war auch schon der große Tag da. Der Tag auf den ich mich sooo gut vorbereitet hatte, nachdem ich sooo viele Fehler gemacht hatte. Es klingt vielleicht echt schräg, aber ich will ehrlich sein, da mir Authentizität sehr wichtig ist. Ich bin dort wirklich mit einem ausgedruckten Layout meiner gewünschten Einteilung erschienen. Zudem hatte ich einige Bilder in einem extra Ordner auf meinem Telefon gespeichert, um auch sicher zu gehen, dass es zumindest so ähnlich wird wie ich es mir wünschte.

Die Dreadlocks-Erstellung

Vermutlich kannst du schon raushören und die Überschrift sagt es ja schon, es lief leider irgendwie nicht ganz nach Plan. Obwohl ich wieder sehr freundlich empfangen wurde und die Friseurin sehr routiniert vorging, war ich doch etwas irritiert. Im Netz hatte ich gelesen, wie wichtig eine sinnvolle Einteilung ist, um später keine Probleme zu bekommen. Die Dame teilte aber nicht vorab die Haare ein, sondern nahm sich am linken Hinterkopf einfach eine Haarsträhne und begann mit dem toupieren. Da sie aber sehr souverän vorging, dachte ich mir: „Sie wird schon wissen was sie tut.“ Sie erklärte mir, dass die Haare die ich für die Verlängerung dabei hatte nicht optimal waren, da sie stufig waren und sie so vor allem nur die langen verwenden konnte. Die Kürzeren Haare hatte sie immer rausgezogen und später als Füllmaterial verwendet.

Sie hatte einen Behälter mit Kieselerde, welche sie immer wieder auf die Haare gab, das diese leichter zu verfilze waren. Als schließlich mein erstes Würmchen fertig war, hab ich mich mega gefreut. Ohne Witz, am liebsten hätte ich ihm einen Namen gegeben =) Es ging dann relativ schnell. Soweit ich mit erinnre war ich so um die drei Stunden da. Vorerst wollte ich gerne erst einmal nur zwei oder drei Reihen Dreadlocks haben, sogenannte Partial-Dreads. So kann man sich langsam an die neuen Dreadlocks gewöhnen und herauszufinden, ob es einem gefällt. Als die Friseurin fertig war, meinte ihre Kollegin sie würde an einer Stelle noch einen Zopf ergänzen, dann wäre es symmetrischer. Und dann war‘s auch schon getan. Abgerechnet wurde nach Strähne plus Verlängerung. 

Die große Enttäuschung

Ich fuhr dann sehr glücklich und erschöpft nach Hause. Im Auto war ich wirklich noch sehr fröhlich, doch daheim angekommen wurde mir langsam klar, dass es leider nicht annähernd so war wie ich es mir gewünscht hatte. Und das, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben hatte im Vorfeld alles zu erklären. Mir war zwar klar, dass ich mit einer dünnen Haarstrucktur keine Löwenmähne bekomme, aber das Ergebnis war dann doch eine große Enttäuschung.

Ich hatte 13 Dreadlocks, die den kompletten, halben Hinterkopf einnahmen und das in ca. drei Reihen. Ca? Ja ca! Weil es keine wirklichen Reihen waren. Die Zöpfe waren zum Teil übereinander gelegen, was optisch schlimme Lücken ergab. Noch dazu, wenn man mit dünnen Haaren eine sooo dicke Einteilung macht. Zudem waren es wie gesagt keine Linien, sondern links war der letze Zopf viel höher als die „Reihe“ rechts endete. Kurzum, als ich das alles wirklich realisiert hatte, war ich wirklich sehr verzweifelt und traurig. Aber es war auch ein aufregender Tag und ich hatte noch nichts gegessen. Daher beschloss ich erst etwas zu essen und dann eine Nacht darüber zu schlafen.

Am nächsten Morgen, war dann klar:
“ Das kann unmöglich so bleiben.“

Dreadlocks auskämmen

Und so begann ich also die Dreads wieder zu öffnen. Ich habe erst ein Stück abgeschnitten und den Rest dann vorsichtig mit Hilfe von Olivenöl nach und nach ausgekämmt. Das ging relativ gut und schnell. Ich glaube so zwei bis drei Stunden hat es gedauert. Aber es war wirklich eine schmerzhafte und vor allem teuere Lektion. Die investierte Zeit, die Extension-Haare, plus Friseur und das wertvollste, mein eigenes Haar, was natürlich sehr gelitten hat, wie du dir vorstellen kannst.

Ich vermeide hier bewusst zu schreiben, wo das war und wie viel ich gezahlt habe. Sicherlich war da auch einfach Pech dabei, oder ich habe mich vielleicht doch nicht deutlich genug ausgedrückt bzw. Stopp gesagt. Als ich das erste mal in dem Laden war, saß dort eine Lady, die eine wundervolle Dreadlock-Pracht hatte. Es liegt wohl immer an vielen Faktoren.

Bei meiner nächsten Erstellung habe ich dann auch wirklich gute Erfahrungen gemacht. Nimm dir also für die Vorbereitung und das Brainstorming einfach genug Zeit. Schreibe die Dread-Artisten an und wenn das Gefühl passt, dann kannst du sicherlich alle Fragen vorher klären und es werden tolle Dreads mit denen du wirklich happy sein wirst.

Und wie die Dradlock-Reise dann für mich weiterging, erfährst du im nächsten Kapitel…

Lies auch: Das Dreadlock Happy-End

Lies auch: Das Dreadlock – ABC

Lies auch: Häufig gestellte Fragen über Dreadlocks

Das war: Die große Dreadlock-Enttäuschung

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert